Reiki mit Behinderung, Teil 3 – Eine Reiki-Kindergeschichte von Michaela Weidner

 

In den letzten beiden Reiki-Kindergeschichten „Reiki mit Behinderung“ konntest du den behinderten Andreas schon ein bisschen kennen lernen. Er sitzt im Rollstuhl, weil er ohne Beine auf die Welt kam. Diesmal berichtet er von seinen Reiki-Erlebnissen mit Tieren.

Kater Felix ist krank

„Inzwischen hat es sich schon ein bisschen herumgesprochen, dass ich bei Menschen und Tieren die Hände auflege. Einmal kam eine Frau mit ihrem kranken Kater zu mir. Kater Felix hatte große Angst. Er randalierte und fauchte in seiner Transportbox. Sein Frauchen stellte die Box in meinem Reiki-Zimmer auf den Boden und öffnete das Türchen. Ganz vorsichtig kam er aus seinem Käfig und schaute sich um. Wir haben Felix erst einmal Zeit gelassen, sich an die ungewohnte Umgebung zu gewöhnen. Um es ihm leichter zu machen, habe ich ihm ein bisschen Katzenfutter hingestellt. Nachdem er sich mit dem Raum vertraut gemacht hatte, begann er zu fressen.

Felix bekommt Reiki

Schließlich war er soweit beruhigt, dass er sich von mir streicheln ließ. Dann schnappte ich ihn, setzte ihn auf meinen Schoss und gab ihm Reiki. Sehr schnell legte er sich gemütlich hin und genoss die wundervolle Reiki-Energie. Sein Frauchen schaute fasziniert zu, wie sich Felix verwöhnen ließ. Sie versicherte mir, dass er sich sonst nie von fremden Menschen anfassen ließe. Aus diesem Grund hatte sie auch lange überlegt, ob sie überhaupt kommen soll.“ Andreas lachte: „Dem Kater hat Reiki so gut getan, dass er gar nicht mehr von meinem Schoss wollte. Manchmal habe ich das Gefühl, dass Tiere Reiki besser aufnehmen, als Menschen. Sie sind so unvoreingenommen. Ich liebe es, Tieren Reiki zu geben! Sie zeigen einem immer, wann es genug ist. Dann springen sie davon. So war das auch bei Felix. Er hat richtig viel Reiki getankt. Irgendwann war es dann gut und er hopste von meinem Schoss. Glücklich konnte ihn sein Frauchen wieder mit nach Hause nehmen.“

Kaninchen Hoppel frisst nicht mehr

„Neulich kam das Nachbarskind Sabrina mit ihren Zwergkaninchen Hoppel vorbei. Sie war ganz traurig, weil Hoppel nichts mehr fressen wollte. Offensichtlich ging es ihm nicht gut. ‚Er sitzt die ganze Zeit nur müde in seinem Käfig und will nicht raus’, erklärte mir Sabrina betrübt, ‚Der Tierarzt konnte nichts finden. Er gab ihm eine Vitaminspritze und meinte, wir sollen ein bisschen abwarten.’ Sabrina hatte aber Angst um ihr Häschen und wollte nicht abwarten. So kam sie auf die Idee, dass Reiki ihm vielleicht helfen könnte. Wir haben es uns auf dem Fußboden auf einer Decke gemütlich gemacht.

Hoppel bekommt Reiki

Hoppel saß ganz ruhig vor mir und ließ sich die Hände auflegen. Sofort habe ich einen intensiven Reiki-Fluss gefühlt. Sabrina war sehr gespannt und ließ ihr Kaninchen nicht aus den Augen. Hoppel saugte die Energie regelrecht in sich hinein. Da ja immer nur soviel Reiki fließt, wie gebraucht wird, merkte ich nach ein paar Minuten, wie der Energie-Fluss deutlich nachließ. Und siehe da: Das Häschen krabbelte unter meinen Händen hervor und begann neugierig meinen Reiki-Raum zu erkundschaften“, freute sich Andreas, „Sabrina war ganz begeistert. Sogleich holte sie ihr mitgebrachtes Futter hervor und bot es Hoppel zum Fressen an. Fasziniert beobachteten wir, wie er sich auf das Futter stürzte. So konnte ich auch Sabrina und Hoppel glücklich verabschieden“, strahlte Andreas.

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Das Pferd Growie

„Gibt es auch große Tiere, die von dir Reiki bekommen haben?“, fragte ich Andreas. „Ja, es gibt ein Pferd, das mir ganz besonders am Herzen liegt. Sein Name ist Growie. Leider kann ich ihn nicht so oft sehen, weil er weit von mir entfernt wohnt, in meinem Heimatort, wo ich schon lange nicht mehr zuhause bin. Ich verbringe aber immer wieder meinen Urlaub dort und fühle mich auf dem Hof sehr wohl. Wenn ich dort bin, kümmere ich mich um Growie. Ich versorge ihn, reite mit ihm aus und habe natürlich auch Stalldienst.

Innige Verbindung dank Reiki

Beim Fellbürsten gebe ich ihm spontan immer wieder Reiki. Mit der einen Hand bürste ich und mit der anderen gebe ich Reiki. Dabei probiere ich aus, an welchen Stellen er die Energie am liebsten hat. An seiner Reaktion merke ich sofort, wo er es gerne mag. Wenn Growie still hält, lasse ich meine Hand länger liegen, um Reiki fließen zu lassen. Sobald er unruhig wird oder ausweicht, wechsele ich die Position oder höre auf Reiki zu geben. Das ist reine Gefühlssache. Am liebsten lege ich ihm meine Hände um den Hals oder an seinen Kopf. Dann lege ich auch meinen Kopf ganz nah an seinen, um seinen Atem zu spüren. Das ist immer wieder eine absolut tolle, innige Erfahrung. Ich fühle dabei eine große Verbundenheit und Liebe zwischen dem Tier und mir, wofür ich sehr dankbar bin. Da ich Growie nicht so oft sehe, habe ich das Gefühl, das Reiki hilft das Band zwischen uns immer wieder zu erneuern. Ich merke, wie es ihm gut tut“, erklärte Andreas.

Growie vertraut Andreas

Er erzählt weiter: „Zum Auskratzen der Hufe steige ich immer aus meinem Rollstuhl und setze mich direkt unter das Pferd. Dafür ist schon ein ganz großes Vertrauensverhältnis zwischen Pferd und Betreuer nötig. Pferde treten recht schnell aus, wenn sie Angst bekommen, deshalb kann es direkt unter einem Pferd recht gefährlich sein. Growie weiß aber, dass ich ihm nie Schmerzen zufügen würde. Deshalb darf ich mich ohne Angst unter ihn setzen. So kann ich ihm die Hufe reinigen, ohne mich zu bücken. Seine Besitzerin war sehr erschrocken, als sie mich zum ersten Mal unter dem Hengst sitzen sah und warnte mich eindringlich davor. Inzwischen hat sie aber bemerkt, dass ihre Befürchtungen unnötig waren“, freute sich Andreas.

Reiki hilft bei der Heilung

„Bei meinem letzten Besuch hatte Growie eine Entzündung am Huf. Deshalb konnte ich nicht mit ihm ausreiten. Auch da hat Reiki ganz toll geholfen. Ich nahm den entzündeten Huf immer wieder über mehrere Tage in meinen Schoss und gab Reiki darauf. Growie hielt immer ganz still und genoss sichtlich die Energiegabe. Die Entzündung konnte so relativ schnell heilen. Bevor mein Urlaub zu Ende war, konnte ich sogar wieder auf ihm ausreiten“, lachte Andreas.

 

Danke für deine schönen Reiki-Erfahrungen, die du mit uns geteilt hast, lieber Andreas! Es hat mir viel Freude bereitet, mit dir zu telefonieren und E-Mails zu tauschen. Es wäre schön, wenn deine Erlebnisse dazu beitragen, dass Menschen offener und einfühlsamer mit dem Thema Behinderung umgehen.

 

*Name des Nachbarkindes aus Datenschutzgründen geändert

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