Melina und die Engel – Eine Reiki-Kindergeschichte von Michaela Weidner

 

Diesmal möchte ich dir von der kleinen Melina berichten – Melina und die Engel. Das Mädchen war drei Jahre alt, als sie ihren Großeltern kurz vor Weihnachten zum ersten Mal von einem blauen Hasen und einem blauen Sandmännchen erzählte.
Melinas Opa Wolfgang, der schon seit vielen Jahren Reiki macht, meint, dass du von Melinas Erlebnissen erfahren solltest …

Melina übernachtet bei ihren Großeltern

Einmal pro Woche übernachtet Melina bei ihrer Oma und ihrem Opa. Sie ist ein süßes blondes Mädchen, das meistens lacht und viel Freude verbreitet. Wenn Melina bei ihren Großeltern ist, haben sie immer eine Menge Spaß miteinander. Opa Wolfgang erzählt ihr abends vor dem Einschlafen Gutenachtgeschichten und gibt ihr Reiki. So schläft die Kleine meistens schnell und glücklich ein.

Die kleine Maus Flip

Eines Abends hörte Melina die Geschichte von der kleinen Maus Flip. Flip wohnte mit seiner großen Mäuse-Familie in einer riesigen Scheune auf einem Bauernhof. Eines Tages machte er dort Bekanntschaft mit dem schwarzen Kater Bruno. Wie du sicher weißt, lieben Katzen die Mäusejagd. Sobald es irgendwo raschelt und sie eine Maus wittern, sind sie nicht mehr zu halten. Für Bruno war die Scheune ein wahres Jagd-Paradies. Flips Familie lebte also sehr gefährlich. Zwei Schwestern und ein Bruder waren in der letzten Woche nicht mehr nach Hause gekommen. Womöglich hatte Bruno sie erwischt! Flip vermisste seine Geschwister und wollte sich auf die Suche nach ihnen machen. Plötzlich aber stand Bruno vor ihm! Flip zuckte ängstlich zusammen. So ein großes Tier hatte er noch nie gesehen …

Der blaue Hase und das blaue Sandmännchen

Reiki-Kindergeschichte - Melina und die EngelJetzt unterbrach Melina den Opa bei seiner Geschichte: „Ich habe auch erst große Angst gehabt. Der blaue Hase hat mich erschreckt.“ Der Opa wurde neugierig: „Welcher blauer Hase? Wo ist ein blauer Hase, mein Schatz?“ „Na, da drüben ist er doch, und das blaue Sandmännchen ist auch da“, rief Melina und zeigte auf das Sofa gegenüber dem Bett.

Opa Wolfgang staunte und freute sich. Er selbst durfte schon einige Erfahrungen mit Engeln machen. Deshalb vermutete er sofort, dass Melina Engel sehen konnte. „Erzählst du mir ein bisschen von deinem blauen Hasen und dem blauen Sandmännchen?“, bat er ganz spontan. „Ja, später – erst will ich wissen, wie es Flip geht“, erklärte Melina.
Ja, stimmt, den hatte der Opa schon fast vergessen. So erzählte er weiter: „Der Kater Bruno freute sich sehr, dass er wieder eine Maus entdeckt hatte. Diese hier war zwar ziemlich winzig, aber zum Spielen gerade recht.

Das strahlend helle Licht

Flip zitterte vor Angst und war wie gelähmt. In dem Moment, als Brunos Pfote nach ihm greifen wollte, sah er plötzlich ein strahlend helles Licht über dem Kater. Dieses Licht blendete die Katze so, dass er die kleine Maus nicht mehr sehen konnte. Flip vernahm eine liebevolle Stimme, die sagte: ‚Hab keine Angst! Dir geschieht nichts. Ich passe auf dich auf! Lauf jetzt schnell nach Hause zu deiner Familie. Die Katze wird dich nicht mehr finden.’ Kaum waren diese Worte gesprochen, konnte Flip sich wieder bewegen. Blitzschnell drehte er sich um und rannte davon. Nachdem auch das helle Licht verschwunden war, schaute Kater Bruno sich irritiert um. Von der Maus war keine Spur mehr zu sehen. Mürrisch schnüffelte er noch ein bisschen in der Scheune herum. Es half nichts, da war keine Maus mehr, weit und breit. Glücklich erzählte Flip seiner Mama von der Begegnung mit dem riesigen Untier und von dem hellen Licht. Die Mäuse-Mama lächelte dankbar: ‚Dein Schutzengel hat dich gerettet, mein Süßer. Trotzdem solltest du künftig auf der Hut sein!’ Kurze Zeit später beschloss die Mäuse-Familie umzuziehen. Sie wohnen jetzt auf einer großen, schönen Blumenwiese. Dort fühlen sich alle richtig wohl. Sie haben viel Patz zum Spielen, und es kommt nur ganz selten eine Katze vorbei…“ Opa Wolfgang erfuhr an diesem Abend nichts mehr über den Hasen und das Sandmännchen. Melina war in dem Moment eingeschlafen, als die Geschichte glücklich geendet hatte.

Melinas erzählt von ihren Engeln

Beim Frühstück, am nächsten Morgen, strahlte das Mädchen: „Du, Opa, ich habe auch Engel, wie Flip. Sie sind immer bei mir und beschützen mich.“ Melinas Oma lächelte, und der Opa erklärte: „Ja, jeder hat Engel, die bei ihm sind und ihn beschützen. Es kann sie nur nicht jeder sehen. Deine Engel erscheinen dir so, wie sie für dich am schönsten sind. Du erkennst sie als Hasen und Sandmännchen.“ „Ich mag meine Hasen und Sandmännchen sooo gerne“, rief Melina begeistert. „Sie sind nachts oft bei mir. Wenn ich etwas Schlimmes geträumt habe, trösten sie mich. Es kitzelt dann im Gesicht, und ich muss lachen. Dann habe ich keine Angst mehr und schlafe schnell wieder ein.“

Engel mit Hasenohren

Opa Wolfgang zeigte Melina nun ein paar Engelbilder. Die Kleine war sofort ganz aufgeregt und verkündet: „Ja, so sehen meine Hasen aus!“ Der Opa freute sich und musste auch ein bisschen schmunzeln. Seine kleine Enkeltochter erkannte die Flügel ihrer Engel als Hasenohren …
Da Melina nun keine Angst mehr vor den Engeln hat, sieht sie ihre Hasen und Sandmännchen jetzt häufiger. Sie freut sich darüber und erzählt ihrer Familie davon. Die Kleine ist oft mit ihren Großeltern unterwegs. Immer wieder kommen sie dabei an einer Kirche vorbei. Melina erklärte dann schon ganz spontan: „Hier wohnt mein weißer Hase!“

Melinas Großeltern sind glücklich darüber, dass das Mädchen ihre liebevollen Begleiter sehen kann. Ihr Opa wünscht sich, dass seine Enkeltochter die Gabe, Engel zu sehen, nie verlieren wird. Er hofft, dass Reiki ihr vielleicht dabei helfen kann.

 

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