Der Reiki-Schneemann
Eine Reiki-Kindergeschichte von Michaela Weidner

Der Adventskalender

Am Adventskalender kann bis zum Heiligen Abend jeden Tag ein neues Türchen geöffnet werden. Nadine und Fabian haben jeder einen eigenen Adventskalender. Gleich nach dem Frühstück wird das Fach aufgemacht. Meistens ist es ein Kalender mit Schokoladenstückchen. Die beiden sind dann immer besonders schnell mit ihrem Frühstück fertig, weil sie es kaum erwarten können, die Türchen zu öffnen und die Schokolade zu essen.

Am Samstagmorgen vor dem 2. Advent war das aber nicht so. In der Nacht hatte es ganz viel geschneit. Die beiden Kinder freuten sich so sehr über den vielen Schnee, dass der Adventskalender überhaupt nicht wichtig war.

Wir bauen einen Reiki-Schneemann

Ganz aufgeregt sagte Fabian am Frühstückstisch: „Papa, wir müssen unbedingt einen Schneemann bauen. Es hat ja so viel Schnee! Hilfst du uns?“ „Ja bitte“, rief Nadine, „Wir können gleich nach dem Frühstück nach draußen gehen.“ Der Papa überlegte und meinte dann: „Zuerst werde ich mit Mama noch zum Einkaufen fahren. Fangt ihr schon mal an. Ich helfe euch dann, wenn wir wieder zurück sind.“ Nadine wusste, dass Mama und Papa Weihnachtsgeschenke kaufen wollten, deshalb sagte sie zu Fabian: „Wir können den Schneemann doch auch alleine bauen. Der wird bestimmt ganz toll.“

Also machten sich Nadine und Fabian an die Arbeit. Heute musste Mama den Frühstückstisch alleine abräumen. Der Schneemann war den beiden wichtiger. Die Mama lachte und sagte zum Papa: „Das ist ja lustig, sie haben nicht mal an ihre Schokolade im Adventskalender gedacht.“ „Ja, ich bin mal gespannt, wie der Schneemann aussehen wird, wenn wir wieder zurück sind“, antwortete der Papa.

Der Schneemann bekommt Reiki

Es war gar nicht so einfach den Schneemann zu bauen. Der Schnee war sehr nass und schwer. Die beiden Kinder versuchten ihr Bestes. So ganz zufrieden waren sie nicht mit dem Ergebnis. Der Schneemann ist etwas klein geworden. Da hatte Fabian eine Idee: „Was meinst du, wird er größer und schöner, wenn wir ihm Reiki geben?“ Nadine lachte: „Ganz bestimmt nicht. Er wird höchstens schmelzen. Schnee wird doch zu Wasser, wenn deine warmen Reiki-Hände ihn anfassen.“ Mit dieser Antwort war Fabian nicht zufrieden: „Ach das glaube ich nicht. Reiki ist doch für alles gut! Warum also nicht auch für unseren Schneemann? Ich gebe ihm Reiki und wir werden sehen!“ „Wenn du den Schneemann nicht mehr sehen willst, kannst du ihm ja Reiki geben“, meinte Nadine, „Mir fällt gerade ein, dass wir ganz vergessen haben, heute unseren Adventskalender zu öffnen. Komm wir gehen rein und essen erstmal unsere Schokolade. Ich bin schon gespannt, was heute im Fach ist.“ „Also gut, dann gebe ich ihm nachher Reiki. Ferdinand wird sich bestimmt ganz arg über mein Reiki freuen!“ „Ferdinand? Wer ist denn Ferdinand?“, fragte Nadine. „Na wer wohl, unser Schneemann natürlich. Der muss doch schließlich einen Namen haben!“, antwortete Fabian. So gingen die Beiden ins Haus, um ihren Adventskalender zu öffnen. Beide mussten sehr lachen, als sie jeder einen Schoko-Schneemann in ihrem Kalender fanden.

Fabians Idee

„Ich gehe in mein Zimmer und lese mein spannendes Buch weiter. Du kannst ja wieder raus gehen und Ferdinand Reiki geben“, meinte Nadine grinsend und verschwand. Fabian überlegte, was er nun machen sollte. Er wusste, dass Nadine recht hatte. Der Schneemann würde wahrscheinlich eher schmelzen, als wachsen. Plötzlich hatte Fabian eine tolle Idee. Als Mama und Papa nach Hause kamen, fragte Fabian dann gleich: „Papa, kannst du mir helfen? Ich möchte Nadine beweisen, dass Reiki Ferdinand hilft groß und schön zu werden. Können wir ihn heimlich größer bauen? Dann sagen wir Nadine, dass Ferdinand durch Reiki gewachsen ist.“ Der Papa grinste: „Ja, das ist eine prima Idee! Wir müssen sie aber ablenken, damit sie nichts bemerkt.“ „Lasst mich nur machen“, lachte die Mama, „Ich werde sie schon beschäftigen.“

Nadine wird abgelenkt

Die Mama ging zu Nadine ins Zimmer und sagte: „Schau mal aus dem Fenster Nadine. Fabian ist doch tatsächlich dabei eurem Schneemann Reiki zu geben. Er ist fest davon überzeugt, dass er wachsen wird.“ Durch das Fenster sah Nadine Fabian, wie er seine Hände auf Ferdinand legte und Reiki gab. Immer wieder wechselte er die Positionen. Ferdinand sollte schließlich überall Reiki bekommen. Nadine fand das so lustig, dass sie sich den Bauch halten musste vor Lachen. „Der glaubt wirklich, dass der Schneemann wächst. Hoffentlich ist er nachher nicht zu traurig, wenn er immer kleiner wird“, lachte sie. „Was hältst du davon, mir beim Plätzchen backen zu helfen“, fragte die Mama. Nadine war sofort begeistert. „Au ja, super“, rief sie. Nadine war also beschäftigt und achtete nicht mehr auf Fabian. So sah sie auch nicht, wie der Papa nach draußen zu Fabian ging.

Die Schneemann-Familie

Einige Zeit später kam Fabian dann ganz aufgeregt in die Küche gerannt. „Mama, Nadine, schnell, schnell, das müsst ihr sehen!“, rief er, „Ferdinand ist ganz groß gewachsen! Und stellt euch vor, er hat eine Schneefrau und ein Schneekind bekommen! Mein Reiki hat super gewirkt!“ „Das glaubst du ja wohl selber nicht“, sagte Nadine, „Das will ich sehen.“ Sofort rannte sie zum Fenster und traute ihren Augen nicht. Da standen doch tatsächlich drei Schneemänner im Garten. So richtig schön waren sie nicht, aber es waren wirklich drei Stück. „Das kann doch nicht sein! Wie ist denn das passiert?“, fragte sie verwundert. „Ich habe Ferdinand Reiki gegeben, dann habe ich ein bisschen ferngesehen. In dieser Zeit hat Reiki gewirkt!“, erklärte Fabian. Nadine war sprachlos. Doch jetzt konnte sich Fabian nicht mehr halten vor Lachen. Papa stand in der Küchentür und schmunzelte. Da bemerkte Nadine, dass sich die beiden einen Spaß mit ihr erlaubt hatten. Jetzt fingen alle an zu lachen. Diesen Samstag vor dem 2. Advent werden die vier nicht so schnell vergessen.

Viel Spaß beim Schneemann bauen!

Reiki-Kindergeschichten - Der Reiki-Schneemann

Nadine, Fabian und die Schneemann-Familie

 

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